Endlich haben wir's geschafft. Wir sind
heil angekommen. Zwar noch etwas angeschlagen, aber im Großen und
Ganzen geht es uns gut. Die letzte Zeit war sehr aufregend und
stressig und wir sind froh, dass alles so gut verlaufen ist. Das wäre
ohne unsere vielen Helferlein nicht möglich gewesen.
Vielen lieben Dank dafür.
Herzchenherzchenherzchen!!1!
Am meisten Zeit haben das Renovieren
und die Ausmisterei gekostet.
Katze und ich haben unglaublich viel
weggeworfen, weggegeben oder verborgt.
Die letzten vier Jahre haben wir so
viel unnützes Zeug angehäuft. Partiell unfassbar.
Viele Kisten sind bei K.'s Schwester im
Keller gelandet.
Beim Renovieren hatten wir
semi-partiell Spaß. Sich gegenseitig mit Farbe beschmieren ist
vergnüglich. Den Putz von der Wand kloppen, weil sich
Filzstiftkrakeleinen bis zu den Grundmauern runtergefressen haben,
eher nicht. Das verkneife ich mir in Zukunft lieber.
Wir haben gespachtelt, gemalert,
geputzt und geschwitzt (nochmal allerherzlichsten Dank für's
Helfen!!). Alles war zum Glück rechtzeitig fertig, die Wohnung wurde
uns abgenommen. Danach gab's noch viel Kofferpackstress. Ich weiß
gar nicht mehr, wie oft ich den Koffer umpacken musste. Das
Wichtigste scheine ich dabei zu haben, bis jetzt vermisse ich noch
nichts.
An unserem ersten Abend in Tokyo
(04.06.) trafen wir einen Bekannten.
Nämlich den Japaner, den Katze letztes Jahr
im April kennen gelernt hat.
Wir sind zusammen in Narimasu (das ist
drei Bahnstationen von uns entfernt) herumgestromert und haben im
Nitori, dem japanischen Pendant zu Ikea,
einen Futon für Katze
gekauft. Ebenso Bettdecken und Kissen.
Danach haben wir in seiner Wohnung zu
Abend gegessen (es gab Reis mit 'ner sehr leckeren Algenpaste, rohen
Fisch und Misosuppe) und Bier getrunken.
Am folgenden Tag haben wir
Kleinigkeiten besorgt und waren beim Photographen,
weil ich Bilder
für meinen neuen Ausländerausweis/Alien Registration Card gebraucht
habe.
Der Besuch verlief völlig anders als
bei einem Photographen in Deutschland.
Bevor ich in den Kern des
Ladens eindringen durfte, musste ich meine Chucks ausziehen
und in
Hauspuschen hineinschlüpfen.
Ich wurde aufgefordert mein äußeres Erscheinungsbild herzurichten. Das ich mir nur kurz durch die Haare
fuhr sorgte, soweit ich das beurteilen kann, für leichte Verwirrung.
Die Frau aus dem Fotoladen lief die gesamte Zeit mit einem Kamm in
der Hand durch die Szenerie, außerdem wurde vor mir ein Tisch mit
einem Kamm darauf plaziert. Da die Fotos für einen Ausweis sein
sollten, ging ich davon aus, dass ich geradeaus und ernst gucken
muss.
Weit gefehlt, ein leicht geneigter Kopf, ein gespitzer Mund und
große Augen wurden gewünscht. Auf den Fotos, die ich am nächsten Tag abholen durfte, ist der Einsatz
von 'nem Fotobearbeitungsprogramm deutlich sichtbar.
Keine Fältchen, keine Leberflecke,
alles wegretuschiert.
Dafür habe ich Rouge auf die Bäckchen gemalt
bekommen. Knaller.
Abends waren wir wieder mit dem Japaner verabredet.
Diesmal gab es von ihm zubereitetes
Okonomiyaki und Bier. Unser Okonomiyaki bestand aus Okonomiyakimehl,
Kohl, wenn mich nicht alles täuscht Schweinefleisch, Pilzen und
Eiern. Das wurde vermischt und in eine riesengroße Pfanne, die auf
dem Couchtisch
Platz fand, gebraten. Oben drauf kommt
Okonomiyakisauce, Majonäse, Ketschup und Bonitoflocken. Die Flocken
sehen durch die aufsteigende Wärme aus, als ob sie tanzen.
Oder um
Gnade winseln. Oder winken. Wie man mag.
Unser dritter Tag in Toyko bestand
wieder aus Rumrenne- und Konsumiererei.
Bis jetzt haben wir Wandhaken, Teller,
Becher, Besteck, 'ne Pfanne und 'nen Kochtopf, Vorhänge,
Wäschekorb,-leine,-klammern und noch mehr Kleinkram, den man mehr
oder weniger täglich braucht, erstanden. Wäsche waschen geht gut
und schnell und das erste Mal so richtig gekocht hab ich auch schon.
Bis auf den matschigen Reis war's ganz gut.
Ich muss mich nur noch an die mit Gas
betriebene Kochstelle gewöhnen. Wird schon.
Außerdem waren wir im Itabashi Ward
Office und haben unsere Alien Registration Card beantragt.
Da wir vorhaben länger als drei Monate
hier zu bleiben, müssen wir das tun. In vier Wochen wird die Karte
fertig sein. Wir werden sie ständig bei uns haben müssen. Ist hier
Pflicht.
Die Karte ist auch von Bedeutung, wenn
wir ein Telefon kaufen wollen.
Ohne Registration Card geht das wohl
nicht. Aber vier Wochen sind einfach zu lang.
Es muss doch einen Weg geben, trotzdem
an ein Handy zu kommen. Also sind wir am vierten Tag zum Telefonladen
gegangen und haben eine Angestellte gefragt, ob das auch irgendwie
ohne die Karte geht. Vielleicht mit dem Übergangszettel, den wir
bekommen haben. Mit dem geht es nicht, aber mit einem
anderen Zettel, den man im Ward Office bekommt.
Also ging's am darauf folgenden Tag
wieder dahin. Diesmal zu Fuß. Das war ein Spaß.
Wir haben uns also den blauen geblümten
Telefonkaufzettel besorgt und möchten heute ein Handy kaufen gehen.
Wünscht uns Glück!
Hier noch ein Sammelsorium an Eindrücken aus der letzten Woche:
Katze packt. |
We survived Terminal 5 |
Warten auf den Anschlussflug. |
Nach unserer Ankunft in Narita wurden wir sofort von einem Filmteam interviewt. |
Das Briefchen gab's am Flughafen dazu. |
Mit dem Nairtaexpress (kostet 2900 Yen bis Ikebukuro) ging's in die Stadt. |
Unser allererster Einkauf. |
Mein Zimmer am Tag der Ankunft. |
Das erste selbstegekochte Mahl war japanisches Kare/Curry. |
Unsere Küche. |
Lecker war's! |
Yay sieht ja schon fast heimelig aus bei euch! In einem Fotodingens war ich noch nie, auf die Fotos bin ich gespannt! :D Meine aus der Selbstmachmaschine sehen aus als haette ich Ebola und Cholera gleichzeitig. Und naehme Crystal Meth. Seit nem Jahr.
AntwortenLöschenSchoen dass ihr gut angekommen seid, hoffentlich lebt ihr euch schnell ein! ^__^ Freu mich auf morgen <3